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Asset-Token – Sicherheit dank real existierenden Gütern

Kryptowährungen und Tokens haben oft einen rein virtuellen Charakter. Dies sorgte in der Schweiz von Beginn weg für eine gewisse Skepsis bei potenziellen Anlegern. Anders beim Asset-Token: Er basiert auf realwirtschaftlichen Assets, wie etwa Immobilien oder Rohstoffen. Diese sichern ihn ab.

Das Asset-Token repräsentiert realwirtschaftliche Güter. Diese sichern den Token ab. Dies schafft Transparenz und bringt das Prinzip der Tokens in die Realität. Häufig stehen Anlagepositionen wie die folgenden hinter dem auch als Anlage-Token bezeichneten Asset-Token:

  • Immobilien
  • Betriebsmittel (zum Beispiel Windräder)
  • Edelmetalle
  • Rohstoffe
  • Unternehmensanteile

Das sichere Wertpapier unter den Tokens

Aufgrund der Verknüpfung mit real existierenden und physischen Gegenwerten kann man Asset-Tokens auch mit Wertpapieren vergleichen. Was für die Börse der Broker ist, verkörpert beim Asset-Token die Blockchain. Dies sind dezentrale Netzwerke, die die Transaktionen aufzeichnen, validieren und ausführen. Die Dokumentation ist unveränderlich und damit weitgehend sicher vor Fälschungen. Gerade Wein-Fälschungen oder Kunst-Betrug kommen immer wieder vor.

Anteile an Realwerten oder Firmen

Die Schweizerische Finanzmarktaufsicht FINMA definiert den Asset-Token wie folgt: “Asset Token (Anlage Token) sind Vermögenswerte in Form von Anteilen an Realwerten oder Unternehmen. Anbieter versprechen künftige Erträge (z.B. Anteile an Umsatz oder EBIT) oder künftige Cashflows (z.B. Ansprüche auf Dividenden oder Zinszahlungen).” Zudem entspreche der Token nach der wirtschaftlichen Funktion z.B. einer Aktie, einem Partizipationsschein, einer Obligation oder einem derivativen Finanzinstrument.

Rechtliche Situation von Asset-Tokens

Prinzipiell können Unternehmen ohne Regulierung und Genehmigung virtuelle Währungen ausgeben. Es gibt keine grossen Hürden für eine Unternehmensfinanzierung über Initial-Coin-Offerings. Allerdings sind verschiedene Tokenarten unterschiedliche zu klassifizieren. Asset-Backend Tokens unterscheiden sich von Utillity-Tokens wie folgt:

  • Sie sind als Form einer Beteiligung zu werten.
  • Sie können Gewinnbeteiligungen und sogar Stimmrechte versprechen.
  • Aus diesem Grunde wertet man sie auch als prospektpflichtige Anlageformen bzw. als Wertpapiere (in Deutschland geregelt durch das Wertpapierhandelsgesetz).

Marktvolumen Digital Assets 2019 – 2027

in Mia Euro
Security Token
Kryptos
Total
2021
104
460
564
2022
172
598
770
2023
284
777
1061
2024
468
1010
1478
Quelle: Banking Hub

Sichere Erfahrungswerte fehlen noch

Verschiedene Kriterien bestimmen darüber, ob eine Anlageform wie NFTs seriös ist und ein Wertpapier ist oder nicht:

  • Die Übertragbarkeit
  • Die Handelbarkeit
  • Beteiligungsrechte bzw. Vermögensrechte
  • Keine Klassifizierung als ausschliessliches Zahlungselement

Die Erfahrungswerte fehlen in der Schweiz zurzeit noch, um Asset-Tokens als Wertpapier spezifisch einordnen zu können. Solange bestimmte Maximalsummen nicht überschritten werden, erlaubt die sogenannte Prospektpflicht Ausnahmen für bestimmte Anlageformen. Die maximale Investitionshöhe liegt bei 20 000 Euro. Wird die Schwarmfinanzierung über eine Internetplattform durchgeführt, muss der Betreiber der Plattform (in diesem Fall nach deutschem Recht) über eine Erlaubnis als Vermittler verfügen.

Asset-Tokens als innovative Finanzdienstleistung

Innovationen der Finanzdienstleistungen verändern unsere Welt. So etwa die Erfindung der Aktiengesellschaft bzw. der Börse im Jahre 1602. Diese Innovation führte zu einer Demokratisierung der Kapitalmärkte. Genauso innovativ könnte das Konzept der Asset-Tokens sein, um neue Werte freizusetzen und gerechtere Kapitalmärkte mit mehr Sicherheit zu schaffen.

Wofür eignen sich Asset-Tokens?

Rund 40 Prozent aller Vermögenswerte sind nicht bankfähig. So etwa die Luxusvilla oder eine Sammlung von Juwelen. Man nennt diese Werte auch “sperrige Assets”. Die Krypto-Technologie bietet hier neue Perspektiven für ein solches Investment. Durch digitale Asset-Tokens ist der Handel mit beliebigen Vermögensanteilen durchführbar. Ob es sich dabei um ein altes Gemälde handelt oder um ein Parkhaus: Durch die Krypto-Technologie werden non-bankable Assets auch für Sie als Kleinanleger verfügbar.

Wieviel investiere ich in Asset-Tokens?

Viele Investitionsformen setzen eine hohe Mindestinvestition voraus. So etwa geschlossene Immobilienfonds, bei denen die Mindestinvestition in der Regel bei 10 000 Euro beginnt. Bei Private Equity-Fonds ist eine Investition unter 100 000 Euro kaum möglich. Diese Summen sind natürlich nicht für jeden Kleinanleger verfügbar. Asset-Tokens bieten geringe Mindestauszeichnungssummen. Manchmal schon ab einem Euro. Die finanziellen Mittel lassen sich auf diese Weise leichter streuen. Die digitale Zeichnungsstrecke macht dies technisch möglich.

Welche Vorteile bieten die Asset-Tokens?

Die Handelbarkeit von Asset-Tokens findet praktisch rund um die Uhr statt. Die Blockchain kennt keinen Börsenschluss. Dank der Blockchain-Technologie ist es möglich, manipulationsfreie Abläufe automatisiert durchzuführen. Tokenbasierende Assets sind dazu geeignet, die Prozesse der Finanz- und Anlagewelt nachhaltig zu vereinfachen. Auch institutionelle Investoren haben die Asset-Tokens schon für sich entdeckt. Banken und Pensionskassen nutzen die Chancen der Tokenisierung. So etwa das DAX-Unternehmen Vonovia, das sich über ein Equity-Token Offering finanziert hat. In der Blockchain-Technologie bezeichnet man Security Tokens auch als “Investment Tokens“ oder “Equity Tokens“.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wie kaufe ich Asset-Tokens?

Asset-Tokens lassen sich in Token-Sales oder in Initial Coin Offerings erwerben. Kryptobörsen bieten Asset-Tokens im Regelfall nicht an.

Welche rechtlichen Anforderungen gibt es bei Asset-Tokens?

Es gibt kein allgemeingültiges Schema für die rechtliche Umsetzung von Tokenisierungsprojekten. Die rechtlichen Anforderungen setzen sich aus den Besonderheiten des jeweiligen Gegenstandes zusammen. Dabei sind das Zivilrecht und die aufsichtsrechtlichen Besonderheiten zu berücksichtigen. So etwa bei der Tokinisierung von Medikamenten oder Sonderabfällen. Hier unterscheiden sich die regulatorischen Anforderungen von Tokens zu Kunstgegenständen oder Automobilen.

Welche Risiken habe ich bei Asset Tokens als Anleger?

Die Risiken für Anleger bestehen vor allem immer dort, wo Kryptotoken noch keiner Regulierung ausgesetzt sind. Die Finanzmarktaufsicht Finma in der Schweiz hat Asset Backed Tocken als “Anlage-Token” definiert und damit begonnen, diese effektiv zu regulieren. Die Sicherheit ist gestiegen: Die “Asset Backed Token” setzen voraus, dass ein Realwert zugrunde liegt. Sie bilden nach Zahlungs-Token, Security und Equity Token und Utility Token eine vierte Kategorie.

Worauf muss ich beim Asset-Token-Invest achten?

Informieren Sie sich über das Unternehmen, das die Asset-Token ausgibt. Meist handelt es sich um ein Start-up, das noch über keine Markterfahrung verfügt. Befassen Sie sich mit der Branche und dem Angebot des Unternehmens. Nur so ist eine realistische Einschätzung der Rendite möglich. Lesen Sie das White-Paper durch, das die Geschäftsidee und Teile des Business-Plans erläutert. Wer leitet das Unternehmen, wie seriös und fähig sind diese Personen? Auch diese Fragen gilt es zu klären.

Die Vorteile der Blockchain

Der Handel mit Asset-Tokens per Blockchain reduziert auch die Kosten für jede Transaktion. Die Prozesse sind rationalisiert und die Anzahl der beteiligten Parteien ist reduziert. Es gibt noch weitere Vorteile:
  • Der Zugang zum Handel ist direkt und einfach: Jeder Internetnutzer kann theoretisch auch in Asset-Tokens investieren.
  • Blockchains bieten mehr Transparenz für Sie als Anleger. Die Datenbasis für sämtliche Transaktionen ist identisch. Die Daten aktualisieren sich nur über einen klar definierten Konsensprozess.
  • Die Blockchain zeichnet jede Transaktion gleichzeitig auf unterschiedlichen Knoten auf und speichert sie. Auf diese Weise lassen sich die Transaktionen von allen Teilnehmern überprüfen.
  • Blockchains sind ein sicheres Konzept. Sie stimmt die Transaktionen vor der Registrierung ab. Diese lassen sich nachträglich nicht verändern.
  • Der Handel über Blockchains erhöht die Geschwindigkeit und Effizienz. Papierbasierte Prozesse und menschliches Versagen sind praktisch ausgeschlossen.

Thomas Grether

Journalist | Redakteur | Unternehmer & Umweltwissenschaftler
Schwerpunkte: Tokenisierung | Digitale Transformationsprozesse in Firmen | Internet und Webpublishing | Umwelt

Thomas Grether

Journalist | Redakteur | Unternehmer & Umweltwissenschaftler
Schwerpunkte: Tokenisierung | Digitale Transformationsprozesse in Firmen | Internet und Webpublishing | Umwelt