Sobald ein Vermögenswert tokenisiert respektive zerstückelt wird, entstehen eine Vielzahl an einzelnen Wertanteilen. Diese nennen sich Token. Die Tokens weisen die Höhe des erworbenen Anteils an einem Unternehmen oder an einem realen Gegenstand aus. Man spricht auch vom sogenannten «Non-Fungible Token» (NFT). Das ist ein eindeutiges kryptografisches Token und ein Unikat. Im Vergleich zu fungible Tokens wie zum Beispiel dem Bitcoin ist es «nicht ersetzbar». Das Token lässt sich nicht replizieren.
Mieteinnahmen gehören Ihnen
Haben Sie in Deutschland zum Beispiel Token im Wert von 0,5 Prozent an einer wertvollen tokenisierten Flasche Wein erworben, gehören Ihnen genau diese 0,5 Prozent vom Wein. Oder haben Sie über Tokens in eine Immobilie investiert, partizibieren Sie an den Mieteinnahmen. An die Tokens sind Rechte und Pflichten gebunden, die vorher im Rahmen eines Smart Contracts vereinbart werden. Die Finanzbranche unterscheidet bei der Tokenisierung zwischen Equitiy Token und Asset Token.
Token als Bedrohung?
Krypto-Coins wie Bitcoin oder Ethereum stellen die traditionelle Wirtschaft auch in Deutschland vor neue Herausforderungen. Ähnlich ist es bei der Tokenisierung: Öffentlichkeit, Politik und Behörden treten der neuen NFT-Anlageform argwöhnisch gegenüber. Für Gesetzgeber und Unternehmen sei es wichtig, Blockchain und Token nicht als fixe Idee abzutun oder als Bedrohung zu empfinden, schreibt Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Vielmehr müsse man am Ball bleiben, um die innewohnenden Chancen wahrzunehmen.
So funktionieren Equity Tokens
Ein Equity Token, auch Security Token genannt, ist ein wertpapierähnlicher Token, vergleichbar mit Aktien. Wer im Besitz von Equitiy Tokens ist hat dieselben Rechte und Pflichten wie das Unternehmen, in das investiert wird. Ebenso verhält es sich bei den klassischen Wertpapieren.
Die Vorteile von Equity Tokens gegenüber ursprünglichen Aktien:
- Kosten- und Zeitersparnis
- Massiv weniger Formalitäten, da Banken und anderen Finanzinstituten nicht in den Prozess eingebunden sind
- Handel 24 Stunden am Tag über die Blockchain möglich
- Mitspracherecht
So funktionieren Asset Tokens
Der Asset Token ist an reales Gut gekoppelt, zum Beispiel an eine Immobilie oder an ein Kunstwerk. Da der Asset Token einen existierenden Gegenwert darstellt, ist er mit Wertpapieren vergleichbar. Als Handelsplattform kommt die Blockchain ins Spiel. Sie ersetzt quasi die Börse.
Als Besitzer von Asset Tokens winkt Ihnen allenfalls sogar eine Gewinnbeteiligung, sofern sich der Wert der Anlage erhöht. Doch Vorsicht: Auf der anderen Seite müssen Sie auch eine allfällige Wertminderung in Kauf nehmen.
Die Vorteile von Asset Tokens sind:
- Hürden für Sie als Investor sind tiefer, am Finanzmarkt teilzunehmen.
- Tokens lassen sich sehr klein stückeln – exklusive Anlagen sind möglich.
- Die Markteffizient steigert sich. Alles, was bisher an Börsen handelbar ist, wird auf Anlagegegenstände erweitert.
Wer bietet Tokens zum Vekauf an?
Die Ausgabe von Equity-Tokens ist bei Startups eine beliebte Methode, um an benötigtes Kapital für die Lancierung des Unternehmens zu kommen. Die Investoren erhalten beim Kauf Miteigentum und Stimmrecht an der Firma. Das sorgt bei den Käufern von Tokens für Sicherheit, da sie direkt an der Entwicklung des Unternehmens beteiligt sind. Tokens in Form von Anteilen an sogenannten tokenisierten Immobilien, Kunstwerken, Wein oder Oldtimers bieten in Deutschland, der Schweiz und Österreich verschiedene Banken und Plattformen an, zum Beispiel: Finexity - Marktplatz für digitales Vermögen Sygnum Digital Asset Bank
FAQ – Fragen und Antworten
Krypto-Token sind digitalisierte Vermögenswerte. Sie sind auf einer Blockchain abgebildet und können gehandelt werden.
Sie können so viele Anteile wie für ein Vermögenswert vorhanden sind kaufen. Jeder Token steht dabei für einen fixen und vordefinierten Wert.
Die Coins sind ein Zahlungsmittel. Man handelt mit ihnen wie mit Geld. Tokens besitzen zwar durchaus auch einen Wert, bilden aber einen Vermögenswert ab und sind nicht als Zahlungsmittel einsetzbar.