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Nuri – Die Krypto-Bank liefert Bitcoin und Ethereum

Nuri (vormals Bitwala) rühmt sich, die erste Bitcoin-Bank zu sein. Mit einem Account erhalten Kundinnen und Kunden nicht nur ein gewöhnliches Bankkonto, sondern auch den Zugang zu Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum. Wie funktioniert die Bank und was ist ihr Angebot?

Nuri beruht auf einer einfachen Idee: ein Bankkonto auch für Bitcoin. Das Konto soll so ziemlich alles bieten, was man von seiner Hausbank erwartet. Damit lassen sich Gehälter empfangen, Rechnungen bezahlen, Gelder überweisen und Sparpläne anlegen. Nur ermöglicht das Konto auch den Kauf, das Halten und Verkaufen von Bitcoin und Ethereum. Kunden können Nuri auch für den Handel mit Kryptowährungen nutzen oder Krypto-Sparkonten anlegen. Mit Bitcoin seine Rechnungen zu bezahlen, das ist damit noch nicht möglich.

Wer oder was genau ist Nuri?

Bei Nuri handelt es sich um ein deutsches Fintech-Unternehmen mit Sitz in Berlin. Zuvor war es als Bitwala bekannt. Im Mai 2021 erfolgte der Relaunch und die Umbenennung der Plattform. Der Blockchain-Bankendienst arbeitet mit der solarisBank zusammen. Diese wiederum verfügt über eine Vollbanklizenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Somit sind die Konten mit allen relevanten Schutzmechanismen der deutschen Gesetzgebung gesichert.

Die Anfänge des Unternehmens

Alles begann mit einer Krypto-Consulting-Firma im Jahr 2013. Diese sollte Unternehmen und Banken die Vorteile von Bitcoin erläutern. Jedoch hatten sie damit zunächst keinen Erfolg. 2015 gründeten Jan Goslicki, Ben Jones und Jörg von Minckwitz (der heute nicht mehr dabei ist) schliesslich Bitwala in Berlin. Hierbei handelte es sich noch um einen Zahlungsdienstleister auf Blockchain-Basis. Das Startup bot eine Prepaid-Debitkarte an. Diese liess sich mit Bitcoin aufladen und dann konnte man damit überall wie mit einer gewöhnliche Girocard bezahlen. Der Dienst war in über 200 Ländern verfügbar.

Im Januar 2018 verlor WaveCrest Holdings, ein Partner von Bitwala, seine VISA-Lizenz. Auch andere Krypto-Zahlungsdienstleister wie CryptoPay und TenX waren davon betroffen. Das Startup musste den Zahlungsdienst einstellen. Im Oktober desselben Jahres erfolgte dann die die Zusammenarbeit mit der solarisBank und damit der Neubeginn.

Von Bitwala zu Nuri – der Start als Kryptobank

Die solarisBank liefert die Technologie für die Verknüpfung von Bankkonten und der Blockchain. Genauer gesagt ist es die eigene „Blockchain Factory“. Nicht nur auf technologischer Seite sicherte sich Bitwala damit ab. Auch regulatorische Hürden waren damit genommen. Da die solarisBank über eine Vollbanklizenz verfügt, konnte Bitwala problemlos ein gängiges Girokonto anbieten – nur mit der Option, auch Bitcoin und Ethereum zu kaufen. Das Angebot steht seit Dezember 2018 zur Verfügung.

Im Mai 2021 erfolgte das Rebranding zu Nuri. Auf den Weg gebracht hatte der Namenswechsel die neue Chefin des Unternehmens: Kristina Walcker-Mayer. Zuvor arbeitete sie bei N26 und Zalando. Im ersten Quartal 2021 konnte das Unternehmen ein starkes Wachstum verzeichnen: 50.000 Neukunden meldeten sich zu den Hochzeiten des Krypto-Booms Anfang 2021 an.

„Es besteht grosse Nachfrage aus der Blockchain-Welt nach einem lizenzierten Partner“, sagte Roland Folz, CEO der solarisBank, in den Medien. Einem Partner, „der die technologische und regulatorische Verbindung zum traditionellen Banking herstellt – als Technologieunternehmen mit Banklizenz sind wir dafür der natürliche Partner.“

Portrait Christoph Iwaniez, Chief Financial Officer (CFO) bei Nuri

Dank der Vollbanklizenz verfügt das Nuri-Konto über alle gängigen Sicherheiten, die Kunden erwarten können.

Christoph Iwaniez, Chief Financial Officer (CFO) bei Nuri

Bankkonto und Krypto-Wallet in einem Account

Auf Nuri können Sie als Kunde ein Girokonto anlegen und es wie jedes andere Konto nutzen. Es weist die typischen Funktionen eines gewöhnlichen Bankkontos auf. Die Anmeldung und der Wechsel werden einem so leicht wie möglich gemacht. Zu den Funktionen gehören:

  • Deutsche IBAN
  • SEPA-Überweisungen und Daueraufträge
  • Internationale Zahlungen
  • Aufbewahrung und Handel mit Kryptowährungen
  • Sparkonten

Ein weiterer Vorteil: Das Bankkonto ist kostenlos. Christoph Iwaniez, Chief Financial Officer (CFO) bei Nuri sagt: „Was früher vielleicht selbstverständlich war, bieten derzeit immer weniger Hausbanken an. Derzeit kostet die Eröffnung eines Bankkontos bei Nuri nichts, auch gibt es keine laufenden Kosten.“ Tokenisierte Assets wie Finexity, die digitale Aktienplattform daura oder Sygnum bietet Nuri nicht an, auch noch keine Krypto-Kreditkarten.

Anmeldung in einfachen Schritten

Wen Sie sich bei der Nuri-Bank anmelden möchten, müssen Sie folgende Schritte befolgen:

  • Rufen Sie die Webseite von Nuri auf und klicken Sie auf „Konto eröffnen“
  • Geben Sie Ihre persönlichen Informationen und eine E-Mail-Adresse ein
  • Verifizieren Sie sich mit Ausweis, Führerschein oder Reisepass
  • Halten Sie Ihr Smartphone griffbereit: Anschliessend weisen Sie sich noch mittels der App von Nuri aus

Das Krypto-Angebot: BTC und ETH

Auf Nuri lassen sich nur die beiden grössten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum handeln. Weitere Kryptowährungen gibt es bislang nicht. Das Unternehmen prüft genau, welche Coins und Tokens es als Handelsware anbietet. Es ist jedoch durchaus möglich, dass in Zukunft weitere dazukommen.

  • Handel mit Bitcoin und Ethereum
  • 1 % Handelsgebühr auf alle Käufe und Verkäufe
  • Handelslimit von 50.000 Euro für 7 Tage
  • Limit von 25.000 Euro pro Trade
  • Mindestbetrag von 30 Euro
  • Krypto-Sparpläne

Die Optionen für den Krypto-Handel finden Sie nach dem Einloggen auf der App unter „Vermögen“. Bei „Sparplan“ können Sie einen Dauerauftrag festlegen, bei dem regelmässig Bitcoin oder Ethereum gekauft werden. Die Optionen für den Krypto-Kauf finden Sie hier unter „Bitcoin kaufen“ oder „Ethereum kaufen“. Dann geben Sie den gewünschten Betrag ein und bestätigen die Transaktion mittels der mTAN. Der Kauf erfolgt automatisch mit den Euros auf dem Nuri-Konto. Den Verkauf schliessen Sie ebenfalls unter „Vermögen“ ab. Das Geld wandert beim Verkauf dann auf das Nuri-Konto.

Die Nuri-App – notwendig für den Handel

Nuri ist eine reine Online-Bank. Es gibt keine Nuri-Automaten oder Vor-Ort-Stellen, an die Sie sich wenden können. Ein Internetzugang und ein internetfähiges Gerät sind dafür alles, was Sie brauchen, um den Service nutzen zu können. Am PC können Sie sich auf Nuri anmelden und Ihre regulären Bankgeschäfte tätigen. Für den Handel mit Kryptowährungen gilt das allerdings nicht. Dafür benötigen Sie die Nuri-App. Nur mit der App ist der Kauf und Verkauf von Kryptowährungen möglich.

Zinsen verdienen mit Bitcoin – das Ertragskonto

Bei Nuri lassen sich auch Zinsen auf Bitcoin verdienen. Dafür gibt es das Ertragskonto. 5 Prozent Zinsen pro Jahr sollen damit möglich sein. Alles, was man tun muss, ist die Bitcoin auf dem Ertragskonto zu verlegen und sie passiv zu halten. Für diesen Service arbeitet das Unternehmen mit Celsius Network zusammen, einem Unternehmen für Krypto-Sparkonten und Krypto-Krediten. Ganz ohne Risiken ist das allerdings nicht. Die BTC im Ertragskonto werden für dezentrale Finanzgeschäfte verwendet, um Gewinne zu erzielen, die dem Sparer dann zugutekommen. Die Mindesteinlage beträgt 10 Euro und Auszahlungen gibt es jeden Montag.

Wie sicher ist Nuri?

Chief Financial Officer Christoph Iwaniez: „Dank der Vollbanklizenz verfügt das Nuri-Konto über alle gängigen Sicherheiten, die Kunden in Deutschland und der EU erwarten können.“ Dazu gehört eine Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro. Das Unternehmen unterliegt den deutschen Aufsichtsbehörden und dessen Regeln. Für Kryptowährungen bietet das Unternehmen zwei Aufbewahrungsorte an. Da wäre einmal die reguläre Wallet. Diese wird vom Partner Solaris Digital Assets verwaltet. Somit befinden sich die Bitcoin und Ethereum in der Obhut von Solaris. Dann gibt es noch die „Vault“. Hierbei verwalten die Nutzer ihre Kryptowährungen selbst. Das bedeutet, Sie erstellen sich den privaten Schlüssel und werden damit zum alleinigen Besitzer der Kryptowährungen. Dafür sind Sie auch für die richtige Aufbewahrung des Schlüssels und der Kryptos zuständig.

Die solarisBank

Die solarisBank ging ebenfalls aus einem Fintech-Startup hervor. Bei der Gründung im März 2016 war das Unternehmen FinLeap involviert. Gleich nach der Gründung bekam das Unternehmen die Vollbanklizenz sowohl der BaFin als auch der EZB. Seine Technologien stellt das Startup als „Banking-as-a-Service“ für Drittanbieter zur Verfügung.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wie sicher sind die Wallets von Nuri?

Die normale Nuri-Wallet ist eine Self-Custody Wallet. Das bedeutet, dass sie von Dritten verwaltet wird. Diese haben Zugriff auf den privaten Schlüssel und bewahren ihn sicher auf. Bislang ist nichts von Hacks der Nuri-Wallets bekannt. Wenn Sie es lieber in die eigene Hand nehmen wollen, dann erstellen Sie eine Vault Wallet. Jedoch handelt es sich auch hierbei um eine Web-Wallet. Am sichersten sind die Kryptowährungen noch immer auf Desktop-Wallets oder auf Hardware-Wallets.

Welche Kryptowährungen stehen bei Nuri in Zukunft zur Verfügung?

Bislang ist nicht bekannt, welche Kryptowährungen Nuri demnächst zum Angebot hinzugefügen will. Nuri will da sehr genau prüfen. Es könnte sich um weitere Smart Contract-Kryptowährungen wie Cardano handeln oder um Litecoin. „Meme“-Coins wie Doge oder kurzfristige Überflieger werden es wahrscheinlich nicht sein.

Thomas Grether

Journalist | Redakteur | Unternehmer & Umweltwissenschaftler
Schwerpunkte: Tokenisierung | Digitale Transformationsprozesse in Firmen | Internet und Webpublishing | Umwelt

Thomas Grether

Journalist | Redakteur | Unternehmer & Umweltwissenschaftler
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